Es ist erst einmal vollkommen egal, wie viel Eiweiß man pro Mahlzeit aufnimmt – ob 30g oder 80g.
- Unser Körper reguliert die Eiweißaufnahme nach seinen eigenen Bedürfnissen – und je mehr Protein man aufnimmt, umso langsamer erfolgt die Resorption. Das heißt, die Aufnahme von mehr Eiweiß bedeutet, dass der Körper einfach länger benötigt, um dies entsprechend zu verdauen, aufzunehmen und zu benutzen.
- Hinzu kommt, dass unser Körper über einen so genannten Aminosäuren-Pool verfügt. Und hieraus wird eben je nach Bedarf Protein freigesetzt oder gespeichert.
Ausgangspunkt ist eine Mahlzeit mit 600 Kilokalorien, 37g Eiweiß, 17g Fett und 75g Kohlenhydraten – eine Pizza.
Selbst nach fünf Stunden ist eine Mahlzeit noch nicht komplett verdaut. Die Aminosäuren werden ins Blut aufgenommen und zu der Muskulatur transportiert. Der Körper befindet sich somit in einem „anabolen“ Zustand.
Worauf möchte ich hinaus? Wir werden 1. nicht katabol wenn wir ein paar Stunden nichts essen, da unser Körper die Nahrung wie im oberen Beispiel erstmal ein paar Stunden verdauen muss und Aminosäure nach und nach ins Blut abgegeben werden.
2. Unser Körper nimmt die Nährstoffe die wir zu uns führen auf – zwar nicht alles direkt innerhalb weniger Minuten, aber nach und nach werden die Nährstoffe verarbeitet und dann abgegeben. (über den Aminosäuren-Pool)
Nach der These von manchen Mythen hätten die Menschen früher gar nicht überleben können, früher konnte man nicht alle 2 Stunden zum Kühlschrank rennen und sich den Bauch vollschlagen.
Dennoch wird es nicht optimal sein die komplette Eiweißmenge für den Tag auf einmal zu sich zu führen. Das wäre das andere extrem zu “ich muss alle 2 Stunden 30g Eiweiß essen”. Abgesehen davon dass es sehr schwer ist die tägliche Eiweißmenge von z.B 200g komplett mit einer Mahlzeit zu decken, denn das entspricht circa 1 Kilo Fleisch.
Wer isst schon aufeinmal 1 Kilo Fleisch? Klar gibt es hier Ausnahmen, aber der Großteil wird sich hoffentlich ausgewogener ernähren als 1x am Tag 1 Kilo Fleisch zu verspeißen.
Das tolle ist sowieso, dass diverse Getreide, Hülsen und Milchprodukte uns ebenso Eiweiß liefern. Selbst Brokkoli liefert uns eine beachtliche Menge Eiweiß, aber mehr dazu in unserem anderen Blogartikel “Eiweißreiche Lebensmittel”.