Ist Kraft gleich Masse? – Teil 2

  • Training
  • Wissen

Inhaltsverzeichnis

Wer regelmäßig ein Fitnessstudio von innen sieht, stellt sich bestimmt die Frage warum manche Trainierende stärker sind als andere und warum manche sehr stark oder sehr schwach sind, aber nicht dementsprechend aussehen.

 In Teil 1 dieses Zweiteilers sind wir auf die Einflussfaktoren eingegangen und in diesem Teil gehen wir darauf ein wie diese sich in zwei Beispielen und auf unser Training auswirken.

Beispiel 1: Der Starke

Wir ziehen das Kreuzheben als Beispiel heran, denn da sehen wir es relativ häufig: ein Athlet wiegt gerade mal 75kg und hebt mühelos 200kg vom Boden – aber sieht nicht dementsprechend stark aus. Das kann an den verschiedenen Faktoren liegen die wir bereits angesprochen haben. Der Athlet hat wohl lange Arme und einen kurzen Oberkörper – was ihm günstige Hebelarme für die Übung gibt. Technik kann auch die Hebel verbessern z.B. wird beim Sumo Kreuzheben manchmal mehr Gewicht bewegt, obwohl alle anderen Faktoren gleich sind. Wahrscheinlich hat der Athlet die Übung spezifisch trainiert, was die Intensität(% des 1RM, also den Wiederholungsbereich) und die Bewegung angeht. Seine neuronale Effizienz wird also gut ausgeprägt sein. Und als letztes werden die für diese Übung notwendigen Muskelgruppen ausgeprägt sein. Auch wenn dicke Oberarme und breite Schultern eher den Anschein von “trainiert” vorgaukeln, ist es primär die Muskulatur der Hüft- und Rückenstrecker die beim Kreuzheben aktiv beteiligt sind.

Hast Du eigentlich schon unser ➡️ Dessertbuch?

  • Gerichte für alle Geschmäcker (Kuchen, Kekse, Muffins und mehr)
  • einfache und zeitsparende Schritt für Schritt Erklärung

  • exakte Kalorien- und Makronährstoffangaben zu jeder Mahlzeit

Klicke hier für mehr Infos zu SMART DESSERTS
9,90€
inkl. MwSt.

Beispiel 2: Der Schwache

Als Gegenbeispiel nehmen wir den Trainingspartner vom Starken – den Schwachen. Dieser sieht aus wie ein halber Bodybuilder aber bekommt nicht einmal 140kg vom Boden auch wenn er mehr wiegt. Er hat kurze Arme, was zwar den Oberarm größer erscheinen lässt, aber ihn im Kreuzheben behindert. Vielleicht setzen zusätzlich seine Beinbeuger nicht effektiv an der Hüfte an und die primären Hüftstrecker(Glutaeus) hat er bisher noch nie trainiert. Die Übung trainiert dieser sowieso erst seit kurzem. Lohnt es sich für ihn die Übung dann überhaupt auszuführen?

Definitiv! Denn auch wenn beide gänzlich unterschiedlich gebaut sind, macht es für beide Sinn die Übung zu trainieren wenn sie für ihre Ziele die richtige ist. Denn diese Unterschiede kommen nur in einer einzelnen Übung wirklich zum Vorschein, die gleichen Eigenschaften die für eine Übung vorteilhaft sind, können für eine andere zum Nachteil werden und andersrum. Der Schwache hat mit seinen kurzen Armen zwar im Kreuzheben einen Nachteil, im Bankdrücken aber einen Vorteil.

Was bedeutet das für dein Training?

Die Kraft in einzelnen Übungen ist vernachlässigbar in der Aussagekraft, denn die meisten Faktoren kann man nicht ändern(z.B. Länge der Knochen, wo die Muskeln ansetzen etc.). Man kann um genau zu sein eigentlich nur zwei Faktoren beeinflussen: die neuronale Effizienz und den Muskelquerschnitt. Das bedeutet, dass egal wo man auf dem Spektrum von schwach bis stark fällt (die meisten fallen natürlich irgendwo in die Mitte), man Muskeln aufbaut wenn man die Übung trainiert und stärker wird und dass man stärker wird wenn man Muskeln aufbaut. Also ist Kraft gleich Masse und Masse gleich Kraft.

0

Es befinden sich keine Produkte im Warenkorb.